Sonntag, 31. Dezember 2017

Wabenvorsatz für Aufsteckblitze selbstgebaut

Wer schon einmal versucht hat, das Licht seines Aufsteckblitzes ohne große Streuung auf einen Punkt zu fokussieren, der wird festgestellt haben, dass das selbst bei dem maximalen Zoom des Blitzes auf 105 mm eigentlich gar nicht möglich ist. Es wird immer ein recht großer Umgebungsbereich zusätzlich mit aufgehellt - was nicht immer gewünscht ist.

Meine Idee war es nun, einen günstigen und kompakten Wabenvorsatz für meinen Yongnuo 560 IV selber zu bauen, um das Licht des Blitzes nach meinen Vorstellungen bündeln zu können. Die Maße folgende Anleitung beziehen sich daher auf einen YN560 von Yongnuo. Bei anderen Blitzen mit größeren oder kleineren Blitzköpfen können die Maße leicht abweichen.

Für den DIY-Wabenvorsatz werden benötigt:

Einen Yongnuo YN560 Wabenvorsatz selber bauen: Karton, Uhu, Strohhalme und Werkzeug

  • ein Bogen schwarzer Bastelkarton, ca. DIN A4 oder größer
  • ca. 15 bis 20 schwarze Strohhalme mit 5 - 6mm Durchmesser
  • flüssigen Bastelkleber
  • Schere, eventuell auch Cuttermesser
  • ungefähr eine Stunde Zeit

Der Bastelkarton wird wie folgt zugeschnitten:

Bauplan für einen Wabenvorsatz für den Yongnuo YN560 IV

Aus dem Karton werden die acht kleinen Zwischenböden und der größere Aufsatz ausgeschnitten. Danach wird aus dem großen Teil der viereckige Aufsatz gefaltet und zusammengeklebt. Das sollte dann so aussehen wie links auf dem Bild etwas weiter unten.

Kleiner Tipp: Wenn man die Stellen, an denen der Karton gefaltet werden soll, vorher ganz leicht mit einem Cuttermesser an einem Lineal entlang einritzt, geht das Falten merkbar einfacher.

Als nächstes werden nun die Strohhalme in gleich lange Stücke (ca. 4 bis 5 cm) geschnitten. Da etwa insgesamt 120 Stücke benötigt werden, ist das Zerschneiden der Strohhalme recht zeitaufwändig.

Die acht Zwischenböden sind aus technischer Sicht zwar nicht erforderlich, erleichtern die parallele Montage der Strohhalme jedoch enorm. Auf jeden der Böden werden die kurzen Strohhalmstückchen aufgeklebt. Links, rechts und an einer langen Seite des Zwischenbodens sollten sie bündig abschließen, nach hinten können sie dann beliebig überstehen.

Wenn die Strohhalme auf den Zwischenböden verklebt und getrocknet sind, werden die Böden mit den Strohalmen übereinander gestapelt und verklebt. Nicht unbedingt für die Funktion, aber doch für die Ästhetik sollten jetzt alle Strohalme vorne bündig sein..

Bis hierhin sollte das jetzt so aussehen:

Dr Komplettbausatzt für die Snoot mit der fertigen selbstgebauten Wabe als Vorsatz


Wenn die miteinander verklebten Bodenplatten mit den Strohhalmen getrocknet sind, dann braucht die komplette Wabe nur noch saugend in die Röhre geschoben und anschließend die Röhre auf den Blitzkopf gesteckt werden.

Und fertig ist der DYI-Wabenaufsatz.

Der Yongnuo YN560 IV Aufsteckblitz mit dem selbst gebauten Wabenvorsatz


Hier nochmal zwei Bilder, die verdeutlichen sollen, welchen Effekt der Wabenvorsatz gegenüber dem nackten Blitz bei einer Wand mit ca. zwei Metern Abstand hat.

Ohne Aufsatz:



Mit Aufsatz:



Eneloop Akkus richtig laden

Viele Fotografen setzen die Eneloop Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMh) von Panasonic/Sanyo ein. Diese Akkus sind in den Größen AA und AAA entweder in der Standard-Version (Weiß mit blauer Schrift) oder mit einer etwas höheren Kapazität in der Pro-Version (Anthrazit mit silberner Schrift) erhältlich.

Eneloop AAA Akkus - Standard und Pro


Sie bieten gegenüber vielen anderen NiMh-Akkus oder normalen Alkaline-Batterien viele Vorteile:

  • sehr geringe Selbstentladung auch bei längerer Lagerung
  • hohe Anzahl Ladezyklen: 2.100 (Pro: 500)
  • schnellladefähig mit C1
  • hoher Entladestrom auch dauerhaft möglich
  • die Spannung wird bis zur Entladung weitgehend konstant gehalten
  • hohe Kapazität: AA 2.000 mAh (Pro: 2550 mAh) / AAA 800 mAh (Pro: 950 mAh)

Das richtige Ladegerät für Eneloop Akkus

Panasonic empfiehlt zum Laden der Akkus natürlich die eigenen Eneloop-Ladegräte. Diese Ladegräte liefern je nach Modell für die AA Akkus einen Ladestrom zwischen 250 mA und 550 mA, sowie für die AAA Akkus einen Ladestrom zwischen 120 mA und 275 mA. Wer ein solches Ladegerät von Panasonic einsetzt, der ist auf der sicheren Seite und muss nichts weiter beachten.

Viele andere Akku-Ladegeräte, so wie beispielsweise das weit verbreite BC 700 von Technoline oder baugleiche Geräte wie das Voltcraft IPC-1L, sind in der Lage, zum Laden höhere Ströme auszuwählen. Viele sind sich jedoch unsicher, ob sie für ihre Eneloops überhaupt einen höheren Ladestrom einstellen dürfen, ohne den Akku zu beschädigen oder gar zu zerstören.

Und welchen Ladestrom vertragen die Eneloop Akkus nun tatsächlich?

Panasonic gibt in den Datenblättern zu den Eneloop-Akkus zum Schnellladen einen maximalen Ladestrom von C1, also die Kapazität in mAh als Strom in mA an.

Das bedeutet, dass selbst bei dem kleinsten AAA Akku mit 800 mAh der maximale Ladestrom bei der Schnellladung 800 mA betragen darf. Damit wird der leere Akku in einer Stunde vollständig geladen. Der von Panasonic angegebene zum Laden zulässige Strom ist auf jeden Fall höher als der Strom, den das BC 700 pro Akku liefern kann - nämlich max. 700 mA. Und bei dem größeren AA Akku mit 2.000 mAh ist ein maximaler Ladestrom von 2.000 mA erlaubt. Dieser kann selbst vom leistungsstarken BC 1000 mit 1.000 mA Ladestrom pro Akku gerade mal zu 50% erreicht werden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit einem korrekt funktionierendem BC 700 seine Eneloop Akkus wegen einem zu hohen Ladestrom versehentlich zerstört, liegt also bei 0%. Jedoch sollte man die Akkus nur dann mit einem höheren Strom schnell laden, wenn es unbedingt nötig ist. Das Laden mit geringerem Strom erhöht nicht nur die Lebensdauer des Akkus, sondern ermöglicht es auch, die vollständige Kapazität des Akkus auszuschöpfen.

Panasonic empfiehlt für eine normale Ladung C10, also für einen AA Akku mit 2.000 mAh einen Ladestrom von 200 mA bei einer Ladezeit von bis zu 16 Stunden. Das ist übrigens auch die Standardeinstellung des BC 700. Den typischen Entladestrom gibt Panasonic mit C5 an, also 400 mA beim AA Akku bzw. 500 mA beim AA Pro Akku. Grundsätzlich kann ein NiMh-Akku auch mal mehrere Ampere liefern, was dann auch erklärt, warum Akkus im Aufsteckblitz bei intensiver Nutzung auch mal sehr warm werden können...

Im Einzelnen liegen die Lade-/Entladeströme bei folgenden Werten:

Eneloop AAA: Ladung maximal 800 mA, typisch 80 mA. Entladung 160 mA
Eneloop Pro AAA: Ladung maximal 950 mA, typisch 95 mA, Entladung 190 mA
Eneloop AA: Ladung maximal 2.000 mA, typisch 200 mA. Entladung 400 mA
Eneloop Pro AA: Ladung maximal 2.500 mA, typisch 250 mA, Entladung 500 mA

Wer also schnell einen geladenen Akku benötigt, der kann die Schnelladefähigkeit der Eneloops mit einem leistungsfähigen Ladegerät voll ausnutzen. Wer seinen Akkus ein langes Leben bescheren will, der lädt mit den relativ günstigen Original-Ladegeräten von Panasonic oder regelt sein Ladegerät auf max. 200 mA Ladestrom herunter.