Mittwoch, 8. Februar 2017

Kombinieren von mehreren Graufiltern (ND-Filter)

Graufilter bzw. ND-Filter lassen sich auch miteinander kombinieren, um längere Belichtungszeiten zu bekommen. So kann man bei Schraubfiltern beispielsweise auf einen ND 3.0 (1.000x) zusätzlich noch einen ND 1.8 (64x) aufschrauben.

Die Berechnung der Filterleistung ist im Grunde ganz einfach. Man muss nur wissen, wie es geht:

"Die Werte der Neutraldichte (ND) und auch der Blendenwert addieren sich, wogegen der Faktor (x) multipliziert wird."

Vereinfacht gesagt: aus einem ND 3.0 (1.000x) und einem ND 1.8 (64x) wird dann rechnerisch ein ND 4.8 (3.0 + 1.8 = 4.8) mit einem Faktor von 64.000 (1.000 * 64 = 64.000) und nicht etwa ein Faktor von 1.064!

Bei einem Filter-Set bestehend aus drei Filtern mit ND 0.9, ND 1.8 und ND 3.0 ergeben sich damit folgende Kombinationsmöglichkeiten:

ND 2.7 [512x]     = 0.9 + 1.8 = 2.7
                  = 8x * 64x = 512x

ND 3.9 [8.000x]   = 0.9 + 3.0 = 3.9
                  = 8x * 1.000x = 8.000x

ND 4.8 [64.000x]  = 1.8 + 3.0 = 4.8
                  = 64x * 1.000x = 64.000x

ND 5.7 [512.000x] = 0.9 + 1.8 + 3.0 = 5.7
                  = 8x * 64x * 1.000x = 512.000x

Besonders die letzte Kombination bestehend aus drei Filtern gleichzeitig halte ich jedoch in der Praxis nicht für besonders realistisch. Aus einer Belichtungszeit von 1/15 werden dann schon 4 Stunden. Diese Zeit ist in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung: Akkulaufzeit, wechselnde Lichtverhältnisse, Erwärmung des Sensors, etc.

Tipp: Bei sehr kurzen Brennweiten (Weitwinkel) empfiehlt es sich, nach Möglichkeit größere Filter benutzen als das Filtergewinde des Objektivs tatsächlich ist (z.B. 77mm Filter auf 67mm Objektiv oder 67mm Filter auf 58mm Objektiv). Das ist mittels StepUp-Adapter sehr einfach möglich.

Denn wenn man die Filter übereinander geschraubt genau passend zum Objektiv verwendet, kann es im Weitwinkelbereich zu einer Vignettierung (Verdunklung in den Ecken) kommen. Das wird noch extremer, wenn man zusätzlich auch noch einen UV-Filter auf dem Objektiv angebracht hat. Dann schaut man bei Brennweiten im Weitwinkelbereich wortwörtlich in die Röhre. Im Normal- bis Telebereich fällt das nicht so stark auf.

2 Kommentare:

  1. Danke, das habe ich gesucht! Endlich einmal eine wirklich einleuchtende mathematische Erläuterung. Kurz und gut, wunderbar.😃👍🏻👍🏻👍🏻

    AntwortenLöschen
  2. Guten Tag, gratuliere zur sehr informativen und verständlich gestalteteten Seite. Im speziellen die Seiten mit den ND Filtern (ich habe schon einige Zeit den "LE Calculator" auf meienm Eifon) aber der macht die Verhältnisse nicht klarer sondern macht einen "zum executive dummy". Auch die Seite zu Tele-Obejektiven oder die Pocket Cam. Zu meiner alten Nikon S8100 habe ich 2 Akkus und die lade ich prinzipiell extern, bzw.1x intern und 1x extern weil ich a) ja fotografieren will und nicht laden und b) Nachts nicht aufstehen mag um die Batterie zum laden auszuwechseln wenn ich 2 Stk. zum laden habe, Ihre Seite macht Laune! Bitte weiter so.... LG aus der Schweiz

    AntwortenLöschen